Die Abnehmfalle Teil 4 - Überzeugungen

Überzeugungen prägen nicht nur unser Gewicht

In unserer Mini-Serie: "Die Abnehmfalle" bringen wir Teile unseres Hypno-Coaching Begleithefts mit Erfahrungen und unseren Gedanken zusammen.

Teil 1: Emotionaler Hunger
Teil 2: Seelen Hunger - mit mp3 zur Wunderfrage
Teil 3: Berührungs Hunger
Teil 4: Überzeugungen - Mit genauer Anleitung diese für dich herauszufinden
Teil 5: Welche Werte unterstützen dich bei deinem Vorhaben - Mit Anleitung
Teil 6: Wie definiere ich mein Ziel so, dass ich es auch erreiche
Teil 7: Affirmationen und Afformationen aus deinen Werten erstellen


Wusstest du eigtl. dass der Mensch sehr selten selber denkt?! Sondern die meiste Zeit "gedacht wird"!?

Beobachte deine inneren Dialoge. Wie viele davon denkst du ganz absichtlich und bewusst und wie viele deiner Gedanken sind "einfach nur da" und denken sich wie von selbst?

Du bist nicht deine Gedanken! - Doch du bist was du denkst!

Wenn ich dir jetzt sage: "Glaube dir nicht was du über dich denkst!"
Was denkst du dann jetzt über mich? "Was für einen Unsinn redet sie da nur! Bis jetzt war das meiste ja ok was sie da so schreibt, aber ich soll mir selbst nicht glauben? Ja wem denn dann, wenn nicht mir selbst?!"

Genau, du hast richtig gehört! Glaube dir selbst am allerwenigsten. Und schon gar nicht deinen Gedanken!

Warum?
Ganz einfach. Du bist die Summe deiner Erfahrungen, Erlebnisse, Muster, Prägungen, Glaubenssätze, Umwelt, Übernommenem und so weiter und so fort. Du bist selten du selbst. Oft oder ich traue mir sogar sagen, meist bist du dir gar nicht bewusst, dass deine Worte, Gedanken, Entscheidungen gar nicht von dir selbst gesprochen, gedacht und getan werden. Es ist dein Unbewusstes, welches dich leitet und führt. Doch dein Unbewusstes wiederum ist geprägt von deiner Umwelt, deinen ersten Bezugspersonen, deinen frühen Erfahrungen. Wobei auch bei den Erfahrungen differenziert werden muss. Denn häufig führen tiefe, unbewusste Prägungen zu Erfahrungen, welche du nie machen würdest, hättest du diesbezüglich keine negativen Prägungen oder gar Glaubenssätze.

Was bedeutet das im Klartext?
Gehen wir weit in deinem Leben zurück. Um es einfacher zu machen, nur bis in deine Kindheit. Nicht zum Zeitpunkt deiner Zeugung und Geburt - obwohl es auch hier mittlerweile wissenschaftlich bewiesen wurde, dass bereits der Akt der Zeugung (negativ) prägend sein kann und was vielen bekannter sein dürfte, dass bereits während wir im Mutterleib uns entwickeln, durch die Erfahrungen, Gedanken, Gefühlen unserer Mutter wir unsere ersten Stempel aufgedrückt bekommen und die ersten Glaubenssätze geprägt werden. Da sich diese meist jedoch auf emotionaler Ebene befinden, ist es nicht ganz so leicht diese zu identifizieren und umzuwandeln. Sie unterliegen keinem bewussten, nachvollziehbaren Kontext.

Nehmen wir deshalb ein einfaches, nachvollziehbares Beispiel aus der Kindheit, um zu zeigen, wie unser Unbewusstes funktioniert und uns nachhaltig beeinflussen kann ohne, dass uns dies Bewusst ist - und - wir dann glauben, selbst zu entscheiden, zu sprechen und zu denken.

Ein Vater geht mit seinem Sohn (5 Jahre alt) spazieren. Der Sohn beobachtet interessiert und aufmerksam wie eine Kreuzspinne in ihrem Netz ein Insekt einwickelt und verspeist und dieses dabei stirbt. Anfangs bewegen sich die kleinen Beinchen des Insekts nach und nach einer kleinen Weile werden die Bewegungen weniger, noch ein kurzes Zucken - aus! Der junge sagt: "Der arme Käfer…!" Der Vater kommt hinzu und erwidert seinem Sohn: "Das mein Sohn, ist wie im richtigen Leben! Fressen und gefressen werden. Willst du in deinem Leben weiterkommen, musst du andere beiseitestoßen, um nach vorne zu kommen! Sonst verlierst du!"

Es muss hier zu keiner Prägung kommen, doch meist sind in den ersten Lebensjahren die Eltern das NONplusULTRA für uns. Ihre Worte sind für uns Gesetz, denn wir schauen zu ihnen auf und sind voll in dem Vertrauen: Mama/Papa weiß und kann ALLES! Nimmt der Sohn es einfach so hin, war es "nur" ein Gespräch zwischen Vater und Sohn bei einem Spaziergang im Wald. Berührt den Sohn dieses Erlebnis jedoch stark emotional und er verknüpft es mit den Worten seines Vaters, so wird ein Glaubenssatz geboren. Die Prägung ist vollzogen.

Da der Junge noch klein ist, versinkt diese Prägung in seinem Unbewussten und wird erst mit den entscheidenden Aktionen aktiv. Lassen wir diesen Jungen zu einem Mann im Berufsleben heranwachsen. Er ist mehr oder weniger erfolgreich. Und es kommt dazu er oder ein Kollege soll eine leitende Stellung einnehmen, befördert werden. Genau jetzt besteht die Möglichkeit, dass dieser Glaubenssatz aktiv wird. Fressen und gefressen werden. Du musst andere beiseitestoßen, um selbst nicht zu verlieren, sonst stirbst du! Nun kann es sein (je nach Persönlichkeit) dass dieser junge Mann die Stelle innerlich ablehnt, obwohl er dafür Qualifiziert wäre und obwohl er die bessere Besetzung dafür wäre als sein Kollege. Doch durch seinen eingeprägten Glaubenssatz, möchte er nicht, dass der andere "stirbt" und sein Unbewusstes unternimmt alles Mögliche um dass er die Stelle nicht antritt. Er kann sich sein Verhalten nicht erklären, denn er möchte die neue Stelle ja. Sein Verhalten, sein Denken, Handeln, seine Entscheidung wird von seinem unbewussten Glaubenssatz, den er mit 5 Jahren geprägt hat, beeinflusst.

Wir alle haben diese Glaubenssätze und Prägungen. Sie müssen nicht immer negativ sein. Viele davon haben eine sehr nützliche Funktion und helfen uns im Leben. Doch zahlreiche davon behindern, leider. Und da Glaubenssätze in der Regel nicht mehr hinterfragt werden. Nehmen wir sie als "wahr" an und glauben somit unseren Gedanken und Gefühlen. Obwohl wir das gar nicht sind.

Du kannst dies auf alle Bereiche deines Lebens übertragen. Beruf, Partnerschaft, Freundschaften, Sport, Liebe, Hobbys, etc.

Viele unserer Probleme entstehen aus unbewussten Verhaltensweisen, welche wir im Laufe unseres Lebens angesammelt haben. In unserem Fall hier, was unseren Körper und unsere Fitness anbelangen.

Und bitte! Lass die Ausrede: "In unserer Familie sind alle dick! Das ist Veranlagung! Nein, das ist keine Veranlagung - das sind die Prägungen deiner Familie! Du hast einfach nicht gelernt, wie du dich gesund und bewusst ernährst. Wie du deine Gedanken darauf ausrichtest für dich förderlich zu sein. Du kannst das ändern! Du kannst das beeinflussen. Du musst es nur wollen. Und ich zeige dir Wege und Hilfen dazu.

Der Weg raus. Ja, es gibt Wege und Möglichkeiten aus diesen Strukturen, Gedankenmustern, Glaubenssätzen und Prägungen auszusteigen.


„Ob du glaubst, dass du etwas kannst oder nicht,
du hast auf jeden Fall Recht!“

Wie entdecken wir unsere Glaubenssätze, unsere Überzeugungen und verändern diese?

Glaubenssätze sind stark verallgemeinert und meist nicht belegbar. Es sind Aussagen über uns selbst, das Leben, die Welt, welche wir uns gebildet haben und die somit unsere Wirklichkeit unsere wahrgenommene Realität herstellen. Es geht nicht darum einen Beweis zu erstellen, dass ein Glaubenssatz der Realität entspricht, sondern vielmehr darum ob dieser uns in irgend einer Form dienlich ist oder nicht. Kurzum: Es ist unerheblich ob dein Glaubenssatz WAHR ist - sondern vielmehr ist es wichtig: HILFT er dir!


Hier ein Auszug behindernder, limitierender Glaubenssätze:

  • Wer viel isst, wird fett
  • Es lohnt nicht sich gesund zu ernähren, ist eh alles voll mit Chemie
  • Ich brauche mich nicht gesund zu ernähren, in unserer Familie sind alle dick, das würde eh nichts bringen
  • Nur wenn ich auch Sport mache, kann ich abnehmen
  • Ich habe eh kein Durchhaltevermögen, so brauche ich gar nicht erst anzufangen
  • Ich werde schon dick, wenn ich Kuchen/Essen nur ansehe
  • Wenn ich nach 17 Uhr noch esse, nehme ich zu
  • Abnehmen ist immer mit Verzicht verbunden
  • Abnehmen ist schwer
  • Man muss willensstark sein, um abzunehmen
  • Abnehmen oder mich gesund zu ernähren, fällt mir schwer
  • Ich bin fett
  • Ich bin nicht liebenswert
  • Ich bin hässlich
  • Weil ich "Röllchen" an den Hüften habe, bin ich hässlich
  • Ich kann nicht erfolgreich sein, solange ich nicht Schlank bin
  • Nur wer Schlank ist, ist schön, erfolgreich und wird begehrt
  • Ich bin zu alt, um abzunehmen und fit zu sein
  • Das hat bei mir noch nie geklappt
  • Das kenne ich schon, das bringt mir nichts
  • Ich bin ein schwerer Fall
  • Bei mir funktioniert sowieso nie etwas
  • Ich habe keine Zeit/Möglichkeit/Geld, um mich gesund zu ernähren
  • Ich bin ein Opfer meiner Umstände
  • Ich bin krank, deshalb kann ich nicht abnehmen (echt jetzt? Quatsch - ich habe auch eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die normalerweise abnehmen verhindert - und trotzdem schaff(t)e ich es)
  • Ich habe Angst, dass es wieder nicht klappt mit dem Abnehmen
  • Es hat sowieso keinen Sinn
  • Fett macht dick
  • Ich darf nicht schlank sein
  • Ich darf nicht schön sein
  • Es steht mir nicht zu….
  • Essen tut mir nicht gut
  • Ich bin nicht satt zu kriegen
  • Essen ist etwas Schlimmes
  • Abnehmen ist etwas sehr Schwieriges
  • Egal was ich esse, ich nehme sowieso immer zu
  • Ich habe immer Hunger
  • Ich muss meinen Teller leer essen
  • Ich werfe keine Essen (Reste) weg
  • Sport ist Mord
  • Wenn ich nicht aufesse, dann….


Was kannst du selbst tun, um deine Überzeugungen zu lösen?

Schreibe deine eigenen limitierenden Glaubenssätze in Bezug auf dich und deinen Körper auf. Schreibe einfach drauf los, was dir alles in den Sinn kommt. Egal ob es sich unsinnig, peinlich oder dumm anhören mag. Schreibe auf was kommt, ohne zu hinterfragen, ohne zu bewerten, ohne zu verändern. Lass alles raus.

Wenn du mit deinen limitierenden Glaubenssätzen, deinen Überzeugungen fertig bist. Mache bitte folgendes: Stell dich vor einen Spiegel, stecke einen Finger in deine Nase oder schiebe deine Nase zurück so dass es aussieht wie die Schnauzte eines Ferkels. Lies dir deine limitierenden Glaubenssätze selbst vor - ABER: verstelle die Stimme dabei. Versuche eine Komikstimme zu imitieren. Mickey Mouse, Donald Duck oder mach einfach nur eine komische Stimme.

Du denkst das ist doof? Was schlage ich dir da nur vor? Egal - mach es einfach! Tue es und schau was es in dir auslöst. Was passiert.

Denn, wenn du auf diese Weise mit deinen Glaubenssätzen verfährst - machst du sie lächerlich! Du nimmst ihnen ihre Kraft. Wiederhole sie auf diese Art und Weise mehrmals. Wenn du fertig bist, komme wieder hierher zurück und schreibe deine limitierenden Glaubenssätze um. Formuliere sie neu - erschaffe dir neue, positive, hilfreiche Glaubenssätze.

Nun fang an: Deine limitierenden Glaubenssätze

Block raus und schreib.
Das wird dir helfen sie zu finden:

  • Alle …, Jeder ..., Immer ..., grundsätzlich…, Nur…, Nie…
  • Mein Vater sagte immer …
  • Meine Mutter sagte immer …
  • Der wichtigste Satz in meiner Kindheit/Jugend….
  • Eine Erfahrung die ich nie vergessen werde…
  • Meine meistverwendeten Sprüche und Sprichwörter sind….


Bevor wir an die Umwandlung deiner limitierenden Glaubenssätze gehen, stelle dir noch Fragen zu:

Welchen (Sekundär)-Gewinn, welchen Vorteil für mich, haben meine limitierenden Glaubenssätze?

Was bringen mir meine limitierenden Glaubenssätze? Wofür sind sie gut?

Manchmal will man seine Probleme (in diesem Fall Gewicht) lieber behalten, denn der daraus resultierende Gewinn für dich attraktiver ist. Doch ist er es wirklich?

Sekundärgewinne sind Vorteile die du behältst wenn du übergewichtig, dick, unansehnlich, kränklich, …,bleibst. Sie sabotieren und blockieren unbewusst (erinnere dich an den Jungen mit seinem Vater im Wald) dein Vorhaben, Gesund, Schlank und Fit zu werden.

Dein Verstand sagt zwar: Ich will abnehmen, ich will fit sein, ich will schlank sein, ich will schön sein, doch ein Teil in dir sagt z.B.:

  • Wenn ich schlank werde, mag mich mein Freund/Mann nicht mehr.
  • Wenn ich schlank werde, könnte meine Freundin neidisch sein, weil ich schöner bin als sie und sie wendet sich ab
  • Wenn ich schlank bin, muss ich viel Geld für neue Kleidung ausgeben und das habe ich nicht
  • Wenn ich fit bin, muss ich….
  • Wenn ich kränklich bin und mich nicht bewegen kann, bekomme ich Aufmerksamkeit
  • Wenn ich mich nicht viel bewegen kann, weil ich zu dick bin, kümmert sich xyz um mich

Sekundärgewinne können dein Vorhaben sabotieren! Identifiziere sie. Dazu stelle dir folgende Fragen:

  • Wie könnte …xyz… reagieren, wenn ich…?
  • Was ist der Vorteil / die Vorteile, wenn ich so bleibe wie ich bin?
  • Wer wäre neidisch und wie wäre das für mich?
  • Was habe ich davon, wenn ich dick/krank/unfit bin?
  • Wovon hält es mich ab, wenn ich dick/krank/unfit bin?
  • Was könntest du wieder alles tun, wenn du Fit, Schlank und Gesund bist? Oder würde es dir mehr helfen, wenn ich dich fragen: Was MÜSSTEST du wieder alles (selbst) tun, wenn du Fit, Schlank und Gesund wärst?
  • Wo willst du dazugehören?
  • Wo wirst du ausgeschlossen, wenn?
  • ……..

Frage dich bitte auch, ob es andere Möglichkeiten (Alternativen ohne die negativen Folgen wie z.B. Dick, Krank, Hässlich, Unfit zu sein) gibt, deine Sekundärgewinne zu befriedigen und zu ermöglichen?! Falls ja - schreibe es auf. Gleich unter den jeweiligen Sekundärgewinn. Am besten schraffiere oder schreibe mit unterschiedlichen Farben.

Hole wieder deinen Block raus und fang an!


Da wir nun auch deine Sekundärgewinne, scheinbaren Vorteile identifiziert haben, machen wir uns daran deine limitierenden Glaubenssätze zu verändern.

Wandle sie nun um in:

Deine motivierenden, positiven Glaubenssätze

Hinterfrage nun jeden einzelnen deiner Glaubenssätze:
Nutze dabei folgende Fragen als Hilfe

  • Macht er Sinn?
  • Befriedigt er mich?
  • Macht er mich Glücklich?
  • Bringt er mich weiter?
  • Vereinfacht er mein Leben?
  • Was geschieht mit mir und meinem Leben, wenn ich ihn befolge? In 5, 10, oder gar 20 Jahren?
  • Wie ist die Gegenteilige Aussage?
  • Wie ist die positive Umdeutungen davon?
  • Woher kommt diese Überzeugung, dieser Glaube?
  • Wie lange glaube ich den schon?
  • Was will er in mir bewirken?
  • Wobei will er mir helfen?
  • Wobei schadet er mir?
  • Woran hindert er mich?
  • Woher weiß ich, dass….?
  • Wie komme ich darauf, dass…?

Hole wieder deinen Block raus und schreibe!


Wenn du möchtest, kannst du mich gerne an deinen Ergebnissen teilhaben lassen. Schreib mir über das Kontaktformular oder eine Email.

Im nächsten Blog am 06.01.22 ab 07:00 Uhr erfährst du, welche Werte (eng verwandt mit positiven Glaubenssätzen) dich dabei unterstützen können und wie du diese für dich erarbeitest.