Hypnose wissenschaftlich

IST DIE EFFEKTIVITÄT UND WIRKSAMKEIT VON HYPNOSE WISSENSCHAFTLICH ERWIESEN?

GIBT ES STUDIEN ZUR HYPNOSE?

Die dokumentierte Geschichte von Hypnose reicht circa 250 Jahre zurück.

Zum Beispiel gibt es Aufzeichnungen zu sogenannten "Schlaftempeln" der Griechen. Man versetzte die Menschen in einen "Heilschlaf", der in den Aufzeichnungen nicht als normaler Schlaf bezeichnet wurde, sondern wohl eher einem trance-ähnlichen Zustand geglichen hat (lies dazu auch diesen Beitrag).

Der Name "Hypnose" ist jedoch gar nicht so alt. Erste Nennungen findet man in den Dokumentationen des schottischen Chirurgen und Hypnoseforschers James Braid um die Jahre 1842 bis 1850 herum. Auf Wikipedia wird beschrieben, dass das Wort aus dem griechischen komme und so viel bedeute wie "schläfrig" oder "schlafend sein". Die Ausführung, das Wort stamme vom griechischen Gott "Hypnos" ab, lässt sich geschichtlich nicht nachweisen.

Wenn du als Hypnotiseur unterwegs bist, begegnest du immer wieder Skeptikern, die behaupten oder glauben, Hypnose sei Humbug oder sogar schwarze Magie.

Viele haben in ihrem Unterbewusstsein Bilder einer gefährlichen Hypnose gespeichert. Sei es aus dem Trickfilm "Dschungelbuch" von Walt Disney oder durch irgendwelche Hypnoseshows mit unseriösen Experimenten mit freiwilligen Probanden auf der Bühne.

Die grösste Angst von vielen Menschen: In Hypnose verliere ich die Kontrolle. Jemand übt Kontrolle über mich aus und kann mich manipulieren. Ein leider völlig falsches Bild.

​DIE ANERKENNUNG DER HYPNOSE IN ÄRZTLICHEN KREISEN

Es gibt hunderte von Studien zur Wirksamkeit und Effektivität der Hypnose.

Ausserdem haben diverse Ärzte- und Psychologievereinigungen die Hypnose schon länger als wirksame Methode anerkannt. Wissenschaft und Ärzte sind sich der Macht der Worte und der Macht unserer Vorstellungskraft sehr wohl bewusst (Stichwort "Placebo", Quelle Wikipedia).

  • 1955 Anerkennung der Hypnose als wirksame Therapie durch die Britische Ärztegesellschaft
  • 1958 Anerkennung durch die amerikanische Ärztegesellschaft
  • 2006 Anerkennung der Hypnose durch den wissenschaftlichen Beirat als Behandlungsmethode in der Psychotherapie in Deutschland

In den 60er und 70er Jahren war es vor allem in Frankreich weit verbreitet, ausgewählte Eingriffe mit Hypnose zu unterstützen. Heute finden auch in der Schweiz und in Deutschland immer mehr Operationen mit der Unterstützung von Hypnose statt. Einen spannenden Artikel dazu findest du hier.

Ein paar spannende Fakten:

  • Das Unispital bildet über 2'000 Personen seines Fachpersonals in Hypnose aus. (Quelle)
  • Das Unispital in Basel setzt Hypnose vor allem bei Schmerzen ein, zum Beispiel bei Krebspatienten. (Quelle)
  • Das Freiburger Spital wendet Hypnose in der Pflege und bei schweren Operationen an. (Quelle)

Sehr beeindruckend ist auch dieses Video vom Schweizer Fernsehen SF1. Ein Hypnose-Kollege lässt sich eine Metallplatte in seinem Handgelenk entfernen - NUR mit Hypnose. Es werden keine Narkose, keine Betäubung und keine Schmerzmittel eingesetzt. In unserer Hypnoseausbildung zum Hypnosetherapeuten lernst auch du die Methode, wie du dich selber, oder Klienten in einen absolut schmerzfreien Zustand bringen kannst (Esdaile Zustand).

DIE STUDIEN ZUR WIRKSAMKEIT DER HYPNOSE

Es gibt mehrere hundert Einzelstudien zur Wirksamkeit der Hypnose. Es gibt aber auch ein Problem: Es gibt in der Hypnose dutzende von Verfahren. Es gibt tausende klassifizierte Symptomatiken (Quelle ICD 10). Darum ist die Frage immer auch:

Zu welcher Symptomatik suchst du eine Studie oder einen Nachweis zur Wirksamkeit der Hypnose?

Hypnose ist nicht gleich Hypnose. Es gibt die sogenannten "suggestiven Verfahren". Bei dieser Methode, die auf Suggestionen beruht, arbeitet ein Hypnotiseur oder Arzt vor allem mit Worten.

Eine viel wirksamere Methode bei vielen Symptomen ist jedoch die ursachenorientierte Hypnoseanalyse (R2C, regressiv). Hier geht es darum, die emotionale Ursache der Symptomatik herauszufinden und zu de-sensibilisieren.

Hier einige Studien zur Wirksamkeit der Hypnose im Überblick und weiter unten als PDF / Tabelle zum Download.

  • Der Schweizerische Berufsverband für Hypnosetherapie (www.sbvh.org) unterstützt eine derzeit spannende Studie, die weltweit so noch nie durchgeführt wurde.
  • Forscher der Stanford University School of Medicine haben im Juli 2016 die Wirkung von Hypnose mit Hilfe von Gehirn-Scans im fMRT untersucht (Original Artikel hier). Es wurde vor allem untersucht, welche Gehirnareale bei der Hypnose involviert sind.
  • Hypnose hat eine erhebliche Auswirkung auf akuten und chronischen Schmerz. Patterson DR, Jensen MP, Department of Rehabilitation Medicine, University of Washington School of Medicine, Seattle, WA USA 98104 Psychol Bull. 2003 Jul;129(4):495-521. (Quelle)