Die Schattenseite der Liebe
Liebe hat viele Facetten, die meisten davon werden zu Hauff besungen, in Gedichten, Geschichten, Bildern, Erzählungen gelobt, gehuldigt, in die Welt getragen. Wie sie heilt, wie sie dich zum Strahlen bringt, wie sie Menschen positiv verändert, durch und durch Wohlgefühle auslöst. Die romantische Liebe zweier Menschen die Herzen mit Rosen füllt. Sie beschwingt die, die sie in sich tragen und spüren, ob nun alleine oder mit einem anderen Menschen und lässt jene in Sehnsucht schwelgen die ihrer noch nicht habhaft sind. Sie versetzt Berge, löst verkrustete und verstaubte Gewohnheiten, lässt dich Dinge an Menschen annehmen welche ohne Liebe kaum möglich wären.
Und dennoch ….
… gibt es auch eine andere Seite der Liebe. So wie alles im Leben 2 Seiten, mehrere Blickwinkel und Ansichten hat. Die Seite welche verschwiegen wird. Man ungern Beachtung schenkt. Nicht wahrhaben möchte. Verdrängt.
Die Schattenseite der Liebe!
Ich meine hier nicht die Eifersucht! Die hat in meinen Augen nur wenig mit „Liebe“ zu tun. Ihrer Grundlage können viele sein. Begonnen von tiefliegenden, alten Verletzungen, geringem Selbstwert/Selbstvertrauen, unerfüllten Bedürfnissen, Traumen….
Nein, ich spreche hier von der 2. Seite der Medaille. Dem genauen gegenüber.
Sie ist es, die dich aus Liebe dich selbst vergessen lässt, dich selbst zurück stellt um den Menschen den du liebst in seiner Gänze annehmen zu können. Die toleriert, aushält, leidet. Ja, leidet!
Sie ist die Seite in der du die Bedürfnisse des geliebten Menschen über deine eigenen stellst, da sonst ein Miteinander, ein gemeinsames Leben nicht möglich wäre. Sie ist der Preis den du für deine Liebe zahlst.
Ob sie es Wert ist, kann jeder nur für sich selbst entscheiden. Muss jeder für sich selbst herausfinden, inwieweit der eigene Selbstausdruck, das was dich selbst leben, fühlen, atmen lässt über oder unter dem anderen seiner Verwirklichung steht.
Du musst selbst herausfinden inwieweit du dich selbst verbiegen kannst um deine Liebe leben zu können.
Welchen Preis du für deine Liebe zahlst.
Was ist deiner?
- Selbstaufgabe?
- Selbstverleugnung?
- Selbstzerstörung?
- Selbstbetrug?
- …
Du siehst es bereits? Das Opfer welches du für deine Liebe bringen musst, den Preis den du zahlst – bist DU!
Die Fragen, welche sich mir stellen sind:
- Wie lange hältst du das aus ohne dich dadurch selbst zu zerstören?
Wie gut passen wir zusammen für den Rest unseres Lebens und in allen Belangen, die dazugehören?
- Kann und will ich damit den Rest meines Lebens verbringen?
- Geht das Verhalten deines Partners über eine gesunde Toleranzgrenze hinaus und wie weit kannst du mitgehen ohne dich selbst dabei vollständig zu verlieren/verleugnen/zu verbiegen?
- Beginnt es sich bereits negativ auf Körper und Psyche auszuwirken? Wie weit willst/wirst du das zulassen ohne dich dabei selbst zu zerstören?
- Übersteigt die innere Qual die Liebe?
- Welche Art von Beziehung willst du wirklich führen? Und willst du wirklich einen hohen Preis dafür bezahlen?
- Stimmt die Balance zwischen geben und nehmen?
- Können / dürfen „beide“ Partner sich innerhalb der Beziehung entwickeln und wachsen oder ist es einseitig und basiert auf Egoismus statt auf Liebe?
- Siehst du Selbstaufgabe und Verzicht auf eigene Wünsche als Beweis großer und tiefer Liebe? Und tut dir das auch -wirklich- innerlich gut?
- Ist es Hingabe oder Selbstaufgabe?
- Kennst du deine eigenen Wünsche und Vorstellungen? Wieviel bist du dir SELBST WERT sie auch zu leben?
- Kompromisse gehören zu einer Partnerschaft dazu – doch wo beginnen ihre Grenzen für DICH?
Die wohl wichtigste Frage von allen ist in meinen Augen:
- Ist diese Beziehung gut für mich? Gesund für mich? Ermöglicht sie auch mir weiterzuwachsen? Oder schadet sie mir an Körper und Geist?
Erzeugt Liebe auf Dauer Sorgen, Kummer, Leid, Schmerz, Depression, Kummerfalten, Dauerfrust, Schlaflosigkeit … statt eines strahlenden Lächelns, Freude und Lebenslust wird es Zeit sie zu überdenken!
Wenn Glück und Zufriedenheit in einer Beziehung nur einseitig ist – ist es keine Liebe!
Was sind deine Erfahrungen? Wie ergeht oder erging es dir?
Erzähl mir deine Geschichte!
Dieser Blog entstand durch unsere Arbeit mit unserem Klienten Christine C. aus Landshut / Niederbayern.